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beulisieren



fortlaufen, weggehen, abhauen


Wortart: Verb
Kategorie: Gemütszustände, Befindlichkeiten
Erstellt von: wortklauber
Erstellt am: 08.12.2013
Bekanntheit: 17%  
Bewertungen: 4 2

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Kommentare (2)


vgl. Einträge "päule", päulisieren,ballisieren
* Das gaunersprachliche beuli/ "päule" komme von einem "polat" und bedeute 'glatt und schlüpfrig sein', 'fliehen', 'entkommen', 'sich in Sicherheit bringen',
erklärt Comandantina Dusilova, ( "Falter" Nr. 11/05 vom 16.03.2005 S. 67)
* Peter Henisch:»und sie arrangiert si hi
sie wart, doch net auf mi,
des macht mi desparat.
i bin no immer net befriedigt,
bin no immer net befriedigt
i bin no immer net befriedigt,
i probiers und probiers
und probiers und probiers,
aber es nutzt nix.
und i mach die augen zua
und i sich a frau
die nur hinter meine augenlider existiert,
doch sobald i wieder schau,
beulisiert die wunschtraumfrauund i bin andiniert..«
("Lumpazimoribundus. Antiposse mit Gesang", Ed. Roetzler, Eisenstadt 1975, S.33)

siehe auch: päule gehen: päule
Koschutnig 08.12.2013


Rotwelsch: beuli gehen = beulisieren, päulisieren
siehe Roland Girtler: "Rotwelsch" , Böhlau, Wien 1998, (S. 163, 202)* »Wenn man in Wien wo demonstriert, kann's sein, daß man geprügelt wird. Mir ist's vorm Parlament passiert -
Dort wurde ich am Kopf blessiert. Ein Kieberer mit seiner Keule schlug mir eine Riesenbeule, worauf ich ganz benommen lehne zu Füßen der Pallas Athene.

Hoch über mir auf einer Säule saß eine weise Wiener Eule. Sie musterte mich int'ressiert und sprach zu mir dann sehr versiert: „Woat nua a klane Wäule, nochhea geht die Beule beule!"*) - Die Eule hat sich nicht geirrt: Bald drauf ist die Beule beulisiert!«
*) beule gehen = beuli gehen = beulisierenEntnommen ist das Poem der Lit.-ZS "Podium" (Nr. 113-116, 2000, S. 113) Wer mag der Reimeschmied sein?
* »Stahlgesiebte Luft atmet man im Wienerischen, sobald man im Häfm oder in der Buttn gelandet ist, und dort auf (oder am) Schmoids (Schmalz) ist, also eingesperrt, wo der Kas (Aufseher) mit dem, am Bschdeck (Schlüsselbund) hängenden Klitsch (tschechisch für Schlüssel) den Hund (das Zellenschloss) vom Dschumpas (der Zelle) aufschliesst. Das Fenstagitta würde ein ausbruchswilliger Wiener - ein Fliaga oder Schimmla - übrigens mit einer englischn Hapfm (einer Feile in Form einer Schnur) durchsägen und dann beulisieren (abhauen) bzw. "an Schuach machen.”« (www.comandantina.com dusl@falter.at)

Für die Kolumne 'Fragen Sie Frau Andrea' in Falter 7/2007
Koschutnig 08.12.2013



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