Altfrau

die, -, -en

wichtige Person im traditionellen Hochzeitsbrauchtum


Wortart: Substantiv
Gebrauch: Österr. Standarddeutsch
Tags: Oberösterreich,Burgenland,
Kategorie: Zwischenmenschliches
Erstellt von: Koschutnig
Erstellt am: 11.05.2020
Region: Klagenfurt(Stadt) (Kärnten)
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Als „Altfrau“ wurde in versch. dt. Gebieten eine Vorgesetzte weiblicher Dienstboten (Wirtschafterin, Haushälterin) oder die Vorsteherin einer Stiftung bezeichnet.
Im österr. Volksbrauch ist „Altfrau“ eine der „Altmutter“ gleichwertige Bezeichnung für eine Frau mit bestimmten Aufgaben bei einer traditionellen Hochzeit.
,
Genau um Mitternacht, um Punkt 24.00 Uhr, begann das Kranzlabtanzen, das heißt, das Kranzl, das von der Altmutter in der Haartracht der Braut befestigt worden war, wurde feierlich heruntergenommen

Die Altfrau ging zu den Spielleuten und sagte: "Jetzt wird das Kranzl obag'nomman". Die Altfrau war meist eine Verwandte oder eine Bekannte der Brautleute und musste bereits Erfahrung haben, da das Kranzlabtanzen nach einem ganz besonderen Ritus erfolgte.
source: Gerlinde Haid, Kärnten und seine Nachbarn. Brauchlied, 2000
https

Koschutnig 11.05.2020


OÖ:
Trauzeugen sind meist die Väter der Brautleute, sonst die Gödn. Wichtig ist ferner die Wahl des Brautführers, der Altfrau und der Kranzeljungfer
source: Heimatgaue Jg. 13 (1933)

Der Brautführer sitzt vor der Braut im letzten von Männern besetzten Platz, in den nächsten Kirchenstühlen: die Braut, die Altfrau, die Kranzljungfrau und das übrige zur Hochzeit geladene weibliche Geschlecht
source: Heimatgaue Jg. 10 (1930)

Burgenland:

In der Früh geht die Altfrauzur Braut, kniet vor ihr nieder und bittet ihr das Kranzl ab. Die Altfrau nimmt es herunter und sagt dabei: "'s Kranzel weg und 's Häuberl her. Jungfrau gwest und neamermehr."
source: Burgenländische Heimatblätter, Bde. 15-17 (1953)

Koschutnig 11.05.2020



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