Kommentare (3)
"Adverb + Adjektiv" lässt sich nicht eintragen.
Während das -ü- beim Verb („nützen, benützen“) als „landschaftlich“ süddeutsch betrachtet wird und „hochsprachlich“ vom –u- verdrängt wurde, also
benützt man etwas in der Hochsprache besser nicht,
sondern
„benutzt“ es - was aber in Österreich im Gegenteil als bloß umgangssprachliche Aussprache eines „feinen“
benützen empfunden wird (s. Kommentar zum Eintrag „benützen“) - , ist es beim –ü- der hochsprachlich akzeptierten Form „nütze“ gerade umgekehrt, eine Form, die in Österreich sehr fremdartig wirkt und rar ist, während die „Nebenform“, das oberdeutsche „nutz“ („zu nichts mehr nutz“) zwar hierzulande die gebräuchliche ist, jedoch auf dem Niveau von „eh“ steht und deshalb im schriftlichen Standard kaum noch vorkommt, sodass der jeweilige Umstand durch „nicht verwendbar/ brauchbar /zu gebrauchen“ u.dgl. ausgedrückt wird.
Übrigens: „eh“ ist jetzt in allen Teilen Deutschlands auf höchster Sprachebene zu hören – einfach (ur-)komisch!
nutz / der Nutz hat sich hochsprachlich gehalten im
Nichtsnutz und z.B. in der Wendung
zu jemandes Nutz und Frommen Koschutnig 30.04.2014
vgl. auch s.v. "nutze Dirn"
Nutz geht adverbial wie hier, aber auch adjektivisch ("ein nutzes Mannsbild"). Falls für die Qualität noch ein Beleg aus der Folklore fehlen sollte, hier ein Auszählreim: "Gredl Widiwedl Widiwumpaskatedl Widiwumpaskadutz - die Gredl is nix nutz" (kann auch mit allen anderen Vornamen analog gesagt werden, NÖ SSW, zuletzt gehört in den 1970ern).
heizoga 30.04.2014
Unsere Wendung "zu nichts nutz sein" finde ich im Rechtschreib-DUDEN unter "nutz" mit der Erklärung: "südd., österr. für: zu nichts nütze sein".
Auch im DDR-Duden war "nutz" ein gesonderter Eintrag"
oberdeutsch für nütze; nichts nutz sein.
[Anm: In der Gliederung der deutschen Sprache besteht das "Oberdeutsche" aus dem Bairischen und dem Alemannischen.]
Im Duden- Universalwörterbuch von 2016 findet man "nutz" hingegen unter dem Stichwort "nütze".
Koschutnig 26.10.2016