Thema: Pinzgau – Raurisertal, Nationalpark Hohe Tauern, Salzburg –

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Pinzgau – Raurisertal, Nationalpark Hohe Tauern, Salzburg –
02.11.2008 von Weibi

Pinzgau – Raurisertal, Nationalpark Hohe Tauern, Salzburg –
02.11.2008 von Weibi

Wenn man mit dem Bus von Zell am See in Rauris ankommt, müde nach der langen Anreise, hat die Ortschaft auf den ersten Blick wenig reizvolles an sich. Na ja, halt ein Örtchen wie viele andere in den Alpen auch.
Ich pack meinen Koffer und mach mich auf die Suche nach meiner Unterkunft, den Neuwirt, ein Gasthof aus dem 15. Jhdt., wie ich später erfahre.
Ich brauch auch nicht lange zu suchen, da ist er schon, direkt neben der Kirche (Den nächtlichen Besuch des Friedhofs kann ich übrigens nur wärmstens empfehlen, all den streßgeplagten Großstädtern, Esoterikern oder allen, die einfach mal schön gruseln wollen. Alle, aber auch alle Gräber sind liebevoll mit Laternen oder Kerzen beleuchtet, ein wunderschöner Anblick und Zeugnis davon, wie treu die Rauriser ihrer Dahingeschiedenen gedenken).
Ich werde von den Wirtsleuten aufs Wärmste empfangen, besonders von Mutter Hertha, mit der ich später, teilweise für mich exotische, Schnäpse aus der hauseigenen Brennerei verkosten und die mich mit Pinzgauern Dialektwörtern versorgen sollte (die leider dann auf der Rückreise verloren gingen).
Am nächsten Tag stürze ich mich, sofort nach weiligem Schwelgen am gut sortiertem Frühstücksbuffet, in das, wozu ich gekommen war, nämlich zum Bergwandern. Nun, als langjährige Großstädterin, Raucherin und betagte Dame bin ich nicht mehr so fit wie früher. Das tut dem Vergnügen jedoch keinen Abbruch. Das gesamte Tal kann, auch mit „Kind und Kegel“, bequem mit einem gut ausgebautem Netz aus Bussen, Sammeltaxis oder Seilbahnen erkundet werden, wobei meine persönliche Devise lautet: Rauf mit Verkehrsmittel, runter wandern.
Angesichts meiner Ortsunkenntnis entschliesse ich mich für den ersten Tag für das Naheliegenste: Ich nehme die Hochalmbahn hinauf zur Hochalm (1.780m), komme dort auch genau zur richtigen Zeit für eine Greifvogelschau an. Der Blick aus nächster Nähe in die tiefgründigen Augen einer Eule ist ein magnetisierendes Erlebnis!
Das Bogenschiessen überlasse ich dann kleineren Robin Hood-Anhängern und entscheide mich, meinem knurrenden Magen nachgebend, meinen Leib für den kommenden Abstieg in der urigen Jaga-Hüttn (Jägerhütte) zu stärken. Angesichts der vielen „ Schmankerln “ (Köstliche Spezialitäten, bei denen einem im Regelfalle schon bei der Namensnennung das Wasser im Munde zusammenrinnt) fällt die Auswahl schwer:
Kaspreßknödel : aus lokalem Alpenkäse gefertigter weicher Knödel (norddt. "Kloß"), der in einer kräftigen Suppe serviert wird
Kasnocken : wohlschmeckender Käseauflauf, mit Fett in der urigen Pfanne herausgebacken
Kaiserschmarrn : Mehlspeise aus zerkleinertem Eierteig (norddt. "Pfannkuchenteig")
und vieles mehr....
Ich entscheide mich für die Kasnocken und besiegel mein gelungenes Mahl, es durfte nicht es anders sein, mit einem Obstler (Lokale Schnapsart aus Obst, meist Zwetschken oder Birnen).
Da es Tags zuvor geregnet hat, rät man mir von einem Abstieg über das Hochmoor ab, da der Weg zu sehr vermatscht sei. Ausserdem ziehe neuerlich ein Unwetter herauf. Ich betrachte den Himmel, und tatsächlich, schwarze Wolken künden sich am Horizont an. Ich befolge den Rat der Einheimischen und mach mich guten Schrittes auf den leicht begehbaren Erdweg. Kaum habe ich mich auf den Weg gemacht, fallen schon die ersten Tropfen, auch die Temparatur fällt etwas ab. Zum Glück bin ich bestens ausgerüstet und lasse mich von den paar Tröpfchen nicht weiter aufhalten. Aber ach, kurz danach kommt es dick, wie so oft im Gebirge, und ich bin trotz Regenmantels waschelnaß. Mitleid zeigt letztendlich eine Heimische, mit unverhofft dem einzigen Auto weit und breit, die mich bis zur Bergbahn-Mittelstation (Heimalm, 1.480m) mitnimmt. Dort lasse ich Goldwäsche Goldwäsche sein und nehme die Gondelbahn straks zurück nach Rauris.

Abends dann, nach einem ausgezeichneten Schwammerlgulasch mit Semmelknödel im benachbarten Restaurant, lege ich mich mit einem Buch aus der hauseigenen Bibliothek ins Bett und bin, trotz etwas frustriertem ersten Ausflug, rundum zufrieden.

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