18.04.2020 von Lupina
„geraten“  bildet – so besagt  die deutsche Standardgrammatik – in allen seinen Bedeutungen das Perfekt  mit „sein",  so  z.B. „es ist mir gut geraten“, „wie bist du da hineingeraten?". 
Nun bin ich aber umgekehrt  auf ein österreichisches „geraten“ mit „haben“ gestoßen, und nach weiterem  Suchen habe ich es auch bei Hugo von Hofmannsthal  ( „Jetzt hats g'raten!" ) und  bei Ferdinand Raimund gefunden („meiner Seel', jetzt hat’s  mir g'raten“ ).  Auch die Bedeutung, die das Wort im Perfekt  dabei bekommt, nämlich die von „es langt“, „es reicht“,  kennt man in der BRD für das Verb „geraten“  nicht. Wie könnte man diese offenbar österreichische Eigenheit  im Wörterbuch eintragen?