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Ahndlvertilgung

die, - , -en

Sicherstellung eines Erbvertrages; Sterbehilfe auf Alpenländisch


Wortart: Substantiv
Kategorie: Humorige Bezeichnungen
Erstellt von: Koschutnig
Erstellt am: 10.12.2016
Bekanntheit: 0%  
Bewertungen: 0 4

Dieser Eintrag sieht prinzipiell nicht schlecht aus aber es ist noch mehr Information nötig. Alles Kommentare und Bewertungen sehr erwünscht.

Kommentare (2)


Da ist die makabre „Ahndlvertilgung“, in der alpenländische Methoden zur Beseitigung unliebsamer Altvorderer mit der Ernsthaftigkeit eines Rundfunkvortrags aus der landwirtschaftlichen Stunde abgehandelt werden.
source: Otto F. Beer, Der Qualtinger und andere, in Die ZEIT Nr. 49/1965, 03.12.1965

In Japan früher wurden die Alten in die Berge geschickt, um dort zu sterben. Wir müssen gar nicht so weit abschweifen, um ähnlich probate Lösungen zu entdecken. Wurde nicht in unseren Tälern dem schönen Brauch der Ahndlvertilgung gefrönt? Aber sortieren wir nicht so grausliche Methoden. Es reicht schon - wenn wir in der Bibel lesen, daß man die Alten ehren möge -, die berechtigte Frage zu stellen: Warum eigentlich?
source: Profil Nr. 7/1998
In Japan hat man die Alten in die Berge geschickt, um dort zu sterben. Diesen Zweck würde auch der alpenländisch „schöne Brauch der Ahndlvertilgung " erfüllen („profil" Nr. 47/1998). Reiner Zufall, dass zeitgleich heftigst die Sterbehilfe als soziale Wohltat für alte Menschen diskutiert wird?
source: An.Schläge, Bände 13-14, Verein Frauen aktiv in Kultur und Arbeitswelt, 1999
Carl Merz & Helmut Qualtinger Die Ahndlvertilgung
Eine Stimme aus dem Radio: Aus Hörerkreisen erhalte ich seit einigen Wochen unzählige Briefe, in denen sich Landwirte darüber beschweren, daß sich in letzter Zeit der Staat immer mehr in die natürliche Vertilgung der der Ahndln einmischt
source: Ulrike Leitner, Schaun'n Sie sich das an! Höhepunkte des österreichischen Kabaretts (2009)

Koschutnig 10.12.2016


Unter dem Titel „Schwarze Idyllen“ schrieb Francois Bondy in der ZEIT über „Qualtingers beste Satiren – Von Travnicek zum Herrn Karl“ (München 1973)“:[quote:Die Zeit, 30.11.1973:http://tinyurl.com/lfplhp3] Im ersten Teil, „Oh, du mein Österreich“ (ein Weigelscher Titel), kommt gleich nach dem mühsamen „Kidnapping-Brevier“ die zu Recht berühmte Radioansprache für die Landbevölkerung über regional differenzierte Methoden der „Ahndlvertilgung“
Koschutnig 10.12.2016



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